Das grüne Wesen

Collagen von Petra Johanna Barfs

Ausstellungsdauer: 28.09.2014 – 26.10.2014

Eröffnung am 28. September 2014 um 11.30 Uhr

Wo: Kunstverein Aurich, Am Ellernfeld 8, 26603 Aurich,
Petra Johanna Barfs wurde in 1974 Emden geboren. Sie studierte an der Minerva in Groningen interdisziplinäre Kunst und anschließend an der HfG Offenbach „elektronische Medien“ sowie an der Städelschule „Experimentalfilm. Sie lebt und arbeitet heute in Frankfurt/Main.

Über ihre Arbeit sagt sie selbst:

Ich beschäftige mich seit Jahren mit den Themen Landschaften, Identität, Erinnerung. Mein Medium ist die Collage. Meine frühen Arbeiten waren auf Leinwand unter Verwendung von Malerei und themenbezogen (Werkzyklus: BDM – Bund deutscher Mädchen).

Seit geraumer Zeit arbeite ich ausschließlich mit/auf Papier und wende mich einer immer mehr formalen Bildsprache zu. Ich arbeite mit Fotokopien meiner eigenen Fotografien oder von anderen, die ich teilweise coloriere. Ich verbinde diese Papierarbeiten wiederum häufig mit Originalmaterialien aus alten Zeitschriften, Büchern, Fotografien ect. Es handelt sich dabei größtenteils um Abbildungen aus der Deutschen Geschichte bis zurück in das 19. Jahrhundert, alte (wertvolle) Bücher, die ich in Antiquariaten erstehe. In meinem Atelier habe ich einen Fundus, in den Jahren gesammelt, der stetig wächst.

 

Ein weiterer, wichtiger Punkt meiner Arbeit ist das unmittelbare Erleben der Natur. Ich fahre Rennrad, laufe und besteige Berge. Dieser Aspekt zählt zu meiner künstlerischen Arbeit, da ich so erst das Erfahrene, den Respekt und die Verbundenheit mit der Natur zum Ausdruck bringen kann. Die Energie, die ich benötige um meine sportlichen Projekte zu bewältigen – kanalisiert sich wiederum in meiner Arbeit und verleiht den Bildern eine Lebendigkeit, die ein bloßes Herausreißen einer Fotografie aus einer Zeitschrift oder einem Buch nicht zum Ausdruck bringen kann.

Akribisch selektiert, zerlegt und zerschnitten konstruiere ich aus den Vorlagen eine Welt, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet. So entstehen Landschaften, die sich auflösen und verbinden und die mit der Begrenzung eines Tafelbildes nichts gemein haben, sondern die grenzenlos scheinen und mit Fläche und Raum spielen. Sehen und weglassen werden gleichermaßen bewertet, so ist der Himmel nur noch zu erahnen, dafür werden die Landschaften und die Figuren in den Collagen in den Vordergrund gerückt. So wird ein Konstrukt geschaffen, was Raum für Interpretationsmöglichkeiten schafft und sich gleichzeitig mit der Vergangenheit kritisch auseinandersetzt.

Viele Motive setze ich immer wieder ein. Die Wiederholung spielt eine große Rolle in meinen Arbeiten. Ich habe neben dem Studium der bildenden Kunst auch Film studiert, und mich lange mit dem Medium auseinandergesetzt. Meine Arbeiten erzählen assoziative Geschichten, die zu einem Still angehalten werden und sich wie in einem Filmstrang verdichten.